Aktien Frankfurt Eröffnung: Zinssenkung bringt Dax nahe an Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine bedeutende Zinssenkung durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Vorabend hat den deutschen Leitindex Dax am Donnerstag, den 19. September 2024, auf ein Rekordhoch getrieben. Im frühen Xetra-Handel stieg das Börsenbarometer um 0,6 Prozent auf 18.816 Punkte. Damit fehlen dem Dax nur noch 174 Punkte oder knapp ein Prozent zur bisherigen Höchstmarke vom Monatsanfang bei 18.990 Punkten.
Der MDax, der die 50 mittelgroßen Börsentitel abbildet, verzeichnete einen Gewinn von 1,3 Prozent und erreichte 26.122 Punkte. Allerdings ist dieser Wert noch weit entfernt von seinem Höchststand von vor drei Jahren, der bei 36.428 Punkten lag. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte am Morgen um gut ein Prozent zu.
Die Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte durch die US-Notenbank markiert die erste Zinssenkung seit mehr als vier Jahren. Fed-Chef Jerome Powell stellte jedoch klar, dass dies nicht das "neue Tempo" für zukünftige Zinssenkungen darstellt. Die Fed hat lediglich ihren Handlungsspielraum genutzt, nachdem sie eine lange Zeit abgewartet hatte, um die wirtschaftlichen Bedingungen zu beobachten. Die Fed signalisiert, dass bis zum Jahresende weitere Zinssenkungen um insgesamt 0,5 Prozentpunkte möglich sind, um die Wirtschaft und die Beschäftigung anzukurbeln. Zuvor hatte die Inflationsbekämpfung oberste Priorität.
Die Reaktion an den asiatischen Börsen war durchweg positiv, mit teils kräftigen Kursgewinnen. Im Gegensatz dazu konnte der Dow Jones Industrial am Mittwochabend einen zwischenzeitlichen Rekord nicht halten und schloss letztlich im Minus.
Besonders bemerkenswert war der Kursanstieg der Merck KGaA, deren Aktien um 2,4 Prozent zulegten. Die Investmentbank Goldman Sachs hat die Bewertung der Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns auf "Buy" angehoben. Auch die Aktie von Sartorius, einem weiteren Unternehmen aus der Laborbranche, stieg an der Dax-Spitze um 4,5 Prozent.
Ein weiteres Unternehmen, das in den Schlagzeilen steht, ist Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia. Dieser plant, seine Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen durch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag enger an sich zu binden. Dies hat Spekulationen über eine mögliche Abfindung für die Inhaber der etwa 13 Prozent der Aktien, die nicht im Besitz von Vonovia sind, ausgelöst. Die Aktien von Deutsche Wohnen sprangen um 24 Prozent nach oben, während Vonovia-Aktien um 2 Prozent zulegten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zinssenkung der Fed nicht nur den Dax in die Nähe eines Rekordhochs gebracht hat, sondern auch positive Impulse für andere europäische Indizes und spezifische Aktienwerte erzeugt hat. Die Marktteilnehmer scheinen optimistisch, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch diese geldpolitischen Maßnahmen verbessert werden können.
Die Entwicklungen an den Märkten werden weiterhin genau beobachtet, insbesondere im Hinblick auf mögliche weitere Zinssenkungen und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Aktienmärkte.
Quellen: dpa-AFX, finanzen.net